Wenn Sie die nächste Kinderparty planen oder ein Fest zum Kindergeburtstag ausrichten, werden natürlich auch Sie in jedem Fall bemüht sein, alles möglichst perfekt machen wollen. Wer will das nicht.
Trotzdem wird es immer wieder zu Situationen kommen, mit denen Sie vielleicht nicht so wirklich gerechnet haben. Kinder sind ab nun einmal unberechenbar und gerade das macht sie - zumindest meistens - auch so liebenswert.
Wenn aber mehrere Kinder gemeinsam spielen und es dabei zu Situationen kommt, die sich auf die ganze Gruppe oder Kindergeburtstags-Gesellschaft mehr oder weniger nachteilig auswirken, sollte in jedem Fall mit Maß und Ziel entsprechend gegengesteuert werden.
In diesem Fall heißt es also, als Erwachsener aktiv zu werden und möglichst ruhig und besonnen dafür zu sorgen, dass allfällige Meinungsverschiedenheiten, Befindlichkeiten oder Streitereien so schnell wie möglich und gleichzeitig auch so diplomatisch wie möglich aus der Welt geschafft werden.
Oft ist das gar nicht so einfach - vor allem dann, wenn man nicht genau weiß, was denn nun am besten unternommen werden soll, um wieder Ruhe, Spaß und Freude in die Geburtstagsparty zu bringen. Schließlich soll ein Kindergeburtstag ja ein für alle Beteiligten unvergessliches Erlebnis sein, an das sich jeder gerne erinnert.
Daher wäre es wirklich schade, wenn die lustige Party durch von wem auch immer verursachte oder heraufbeschworene Vorkommnisse so gestört wird und dadurch im schlimmsten Fall die Stimmung so getrübt ist, dass keiner mehr so wirklich Lust hat, weiter zu machen.
Und diese Binsenweisheit trifft vor allem dann den Nagel auf den Kopf, wenn es um eine Party geht, bei der Kinder mit im Spiel sind, was bei einem Kindergeburtstag naturgemäß der Fall ist.
Weil SIE ja wissen, wie man eine Party planen und organisieren muss und damit auch ganz genau wissen, was bei kleineren Party-Notfällen zu tun ist. Oder etwa doch nicht?
1. Was tun, wenn das Geburtstagskind zickt?
2. Was tun, wenn ein Kind nicht mitspielen will?
3. Was tun, wenn die Party zu wild wird?
4. Was tun, wenn Kinder streiten?
5. Was tun, wenn jeder der Erste sein will?
6. Was tun, wenn Kinder lieber andere Spiele spielen wollen?
Am Geburtstag dreht sich naturgemäß alles um das Geburtstagskind. Es ist aufgeregt vor lauter Vorfreude, dazu manchmal auch richtig "aufgezogen" und Ihr Kind möchte an diesem besonderen Tag natürlich im Mittelpunkt stehen. Vergessen Sie dabei aber nicht:
Und weil die Erwartungen sehr hoch sind, genügen oft schon Kleinigkeiten, um das Geburtstagskind mehr oder weniger aus der Bahn zu werfen - es zickt. In diesem Fall sollten Sie unbedingt verständnisvoll sein. Es bringt nichts, Ihr Kind zu maßregeln oder gar zu schimpfen. Das macht alles nur noch schlimmer.
Wenn Ihr Kind zickig ist, nehmen Sie es zur Seite und fragen ganz ruhig und besonnen, was denn los ist. Damit haben Sie jetzt die Möglichkeit, auf die Wünsche, Ängste oder Sorgen Ihres Kindes einzugehen und das Problem einfühlsam zu lösen.
Lassen Sie das Kind ruhig eine Runde aussetzen oder beim Spiel der anderen Kinder von etwas abseits zusehen. Nach ein paar Minuten ermutigen Sie es dann wieder zum Mitspielen.
Will das Kind dann noch immer nicht, bieten Sie einfach verständnisvoll an, dass es jederzeit dazukommen kann. Irgendwann "taut" das Kind dann bestimmt etwas auf.
Jetzt wäre ein Ortswechsel ideal. Laden Sie zum Ballspielen im Garten ein oder vielleicht zum Tauziehen im Hof. Oder es ist die Zeit für ein ruhiges Spiel gekommen, also für ein klassisches Beruhigungsspiel. Für kleine Kinder ist Kätzchenstreicheln angesagt oder Alle kleinen Bellos schlafen.
Das sind aber nur zwei von tausenden Spiel-Ideen, die Sie in den zahlreichen Spiele-Büchern, die wir für Sie zusammengestellt haben, finden. Und gleich hier unten gibt es viele pädagogisch wertvolle Spiele aus der Don Bosco MiniSpielothek.
Ganz ohne Zankereien wird vermutlich auch Ihre Kinderparty nicht auskommen. Aber ein bisschen Streit darf schon sein. Wenn die Auseinandersetzungen aber heftiger werden und nicht aufhören, sollten Sie in jedem Fall dazwischen gehen und ein unmissverständliches Machtwort sprechen.
Man kann in Kinder nichts hineinprügeln,
aber vieles herausstreichen.
Astrid Lindgren (1907 -2002)
Schwedische Schriftstellerin
Dem Geburtstagskind sollte ruhig gewährt werden, beim Spiel beginnen zu dürfen. Oder es darf entscheiden, wer beginnen darf. Achten Sie aber darauf, dass bei jedem Spiel für ausgleichende Gerechtigkeit gesorgt wird.
Und wenn es Preise gibt, sorgen Sie dafür, dass auch der Letzte eine kleine Anerkennung bekommt. Bei zum Beispiel vier Kindern gibt es natürlich keinen Letzten, sondern nur ein guten Vierten ...
Tipp! Wenn Sie das Programm für eine Party planen, entscheiden Sie sich am besten generell nur für Spiele ohne Sieger oder Verlierer.
Fußball spielen statt Lego spielen. Mit Puppen spielen statt Bilder ausmalen. Kurz gesagt: Die Kinder wollen ausgerechnet jene Spiele nicht spielen, die Sie so mühsam vorbereitet haben. Wozu dann überhaupt eine Party planen?
Finden Sie sich einfach damit ab. Sie können jeden beliebigen Ablauf für die Party planen - es wird trotzdem immer wieder vorkommen, dass Ihr Programm gehörig durcheinander gebracht wird. Und wenn es nur aus Trotz ist.
Lassen Sie die Kinder vorübergehend einfach nach deren eigenen Wünschen spielen. Nach einiger Zeit werden die Kinder dann wieder von selber kommen. Dann liegt es an Ihnen, das Programm bei Bedarf etwas zu kürzen. Spiele, die nicht so gut ankommen, können Sie eventuell ganz streichen oder Sie schwenken auf Plan B um.
Gerade wenn es um die Unterhaltung der Kinder geht, sollten Sie sicherheitshalber immer auf mehrere Alternativen zu den ursprünglich geplanten Spielen zurückgreifen können. Spiele-Ideen gibt es jedenfalls so viele, dass alle bis zum Nimmerleinstag spielen könnten.
Wenn Sie eine Party planen, bei der es zum Gähnen langweilig ist, würde den Kindern vermutlich ein lustiger Film gefallen. Oder die nächster Kindersendung im TV. Tun Sie das bitte nicht! Ihre Kinder werden ohnehin viel zu oft von irgendwelchen Flimmerkisten berieselt.
Und wenn das alles nichts hilft, schauen SIE sich halt doch gemeinsam mit ALLEN Kindern einen lustigen Film an. Eine Kategorie mit geeigneten Filmen finden Sie auf jeder Mottoseite. Oder gleich hier klicken und nach geeigneten Kinderfilmen stöbern.
Ist das Leben nicht hundertmal zu kurz für Langeweile?
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Deutscher Philosoph
Abstellen! Sie sind der Chef. Wenn Sie nicht gerne sehen, dass Kinder mit klebrigen Händen alles anfassen oder mit dem Essen spielen, gibt es nur eine einzige Möglichkeit: Verbieten Sie es. Kurz und bündig und ohne unnötige Diskussionen.